Eine stehende Wand, eine Art „Paravent“, ragt schräg in den Raum hinein. Es ist ein Schaukasten, der zum näheren Betrachten einlädt. Durch die offene Rückseite kann man auch hinter die Fassade blicken. Von dort drückt allerei Material nach vorne. Was sehen wir? Woher kommen alle diese Objekte? Es könnte fast nach Blumen und Früchten riechen, wäre doch nicht alles so künstlich und aus Plastik.
Kunstwerk im Kontext
Auf ihren Streifzügen durch die Strassen, Hinterhöfe und Plätze unserer Städte sammelt Samara Scott die Überreste unserer Zivilisation. Plastik, Objekte, Verpackungsmaterial und Konsumgüter fügt sie zu farbenfrohen, zeitgenössischen Kollagen zusammen. Es entstehen eingefrorene Abbilder unserer Zeit. Sie sind die wahren Stilleben des 21. Jahrhunderts. Unsere Gewohnheiten und die Dinge, denen wir täglich konsumieren und danach wegwerfen, erhalten in ihren Kunstwerken ein neues Leben. Man könnte sagen: sie erhalten ein zweites Leben nach ihrer eigentlichen Gebrauchsfunktion. Samara Scott nennt ihre Kunstwerke „Impressionistische Bekenntnisse“ oder auch „Eitelkeits Stilleben“, denn sie sind immer auch Abbild unseres Tuns. Stillistisch erinnern sie an die Kunst der Impressionisten, deren Werke von weitem gesehen farbenprächtige Landschaften waren: Von nahem jedoch vor allem aus einem Wirrwarr aus kleinen Punkten und losen Flecken bestanden.