“The ephemeral joys of the body”, 2016181 x 150 x 16 cm Mixed Media Assemblage
Was sehe ich?
Der rechteckige Holzkasten ist im Gegensatz zum Kunstwerk „The Flemish“ nicht mit einer Plexiglasscheibe geschlossen. Unten links erkennen wir eine Form mit einem runden, schwarzen Loch. Direkt darüber befindet sich eine weisse Neonröhre, die an einen Dirigentenstab erinnert. Links oben ist der Rest eines Verstärkers zu sehen. Darüber legt sich eine gelbe Neonschlaufe in der Form einer Gitarre. Rechts unten hat van de Moortel eine kleine Leinwand befestigt, auf der eine kopfüber stehende Gestalt mit einem Mikrophon zu erkennen ist. Der Rest der rechten Seite bildet eine grosse, weisse Fläche, die mit allerlei Werkzeug „bearbeitet“ worden ist. Schrammen, Schnitte, Linien und Kritzeleien erinnern an Graffitti und möglicherweise auch an die Partitur eines Musikstücks.
Kunstwerk im Kontext
Joris van de Moortel ist sowohl bildender Künstler, als auch Musiker. Er möchte in seiner Kunst Bild und Klang, Sehen und Hören, Stillstand und Bewegung miteinander verbinden. Die Frage nach dem Verhältnis zwischen den Künsten untereinander hat schon viele Künstler über die Jahrhunderte beschäftigt. Unter anderen war es der russiche Künstler Vassily Kandinsky, der sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts zusammen mit seinem Komponistenfreund Arnold Schönberg die Frage stellte: „Wenn die Musik nichts „darstellen“ muss – weshalb muss es dann die Kunst?“ Dies war der Beginn der abstrakten Kunst. Van de Moortels Kunstwerke greifen Musik direkt auf, indem sie die „Überreste“ seiner selbst gebauten Bühneninstallationen, welche er für seine Konzerte baut, wiederverwerten. Dieses Kunstwerk zeigt in sich den Rhythmus und die Bewegungen der Musiker während des Spielens und versucht in Bild zu fassen, was sonst eigentlich nur das Gehör wahrnehmen kann.
