Ich sehe eine hängende Skulptur. Es ist eine gefaltete „Blume“ aus Bronze, die von einem Metallband gehalten, an einem Haken an der Wand befestigt ist. Alles ist leicht und schwebend. Dennoch handelt es sich um eine Skulptur mit beträchtlichem Gewicht. Sie wird von sich selber nach unten gezogen, in einer absolut senkrechten Linie.
Kunstwerk im Kontext
Die schwedische Künstlerin Katrine Helmersson wurde seit ihrem ersten Studienaufenthalt in Mali im Jahr 2006 stark von afrikanischer Handwerkskunst beeinflusst. Zu dieser Zeit begann sie auch mit Stoff zu arbeiten. Vorbilder für ihre „Wallflowers“ sind bunte, aus Stoff gefertigte Blumen, welche dekorativ im Raum aufgehängt werden. Helmersson giesst diese jedoch in Bronze, womit die Form des Gefalteten und Leichten sogleich in ihr Gegenteil kippt. Hart und schwer, leicht und weich, Schweben und Fallen, weiblich und männlich: Helmersson versucht die Gegensätze in ihrer Kunst zu einem neuen Ganzen zu verbinden.